Dienstag, 25. November 2008

Allergien können vor Krebs schützen

Neben Allergenen werden auch Kanzerogene abgewehrt

Allergien können vor Krebs schützen

14.11.08 - Allergische Symptome sind alles andere als angenehm, doch ein Gutes können sie für Betroffene haben: Das Risiko, an verschiedenen Krebsarten zu erkranken, sinkt. Forscher erklären dies mit einer erhöhten Abstoßung von potenziellen Kanzerogenen.

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Die überschießende Immunreaktion bei Allergien könnte auch Kanzerogene bekämpfen. Foto: Kreiskrankenhaus Buxtehude

Ein Zusammenhang zwischen Allergien und Krebserkrankungen steht schon seit langem in der Diskussion. Studien haben bislang jedoch widersprüchliche Resultate ergeben. Für einen Review-Artikel hat sich nun ein Team um Dr. Paul Sherman von der Cornell University in Ithaca, New York (USA) 646 Studien aus den letzten 50 Jahren vorgenommen.

Dabei stellten sie fest, dass weitaus mehr Studien ein vermindertes Krebsrisiko bei Allergien zeigten als ein erhöhtes. Bei genauer Analyse zeigte sich, dass allergische Symptome vor allem das Risiko für bestimmte Tumorarten beeinflussten - und zwar bei Organsystemen, die in direktem Austausch mit der Umgebung stehen, also beispielsweise Haut, Mund- und Rachen, Kolon, Rektum, Zervix.

Art des Gewebes entscheidend

Die Risiken für Krebsarten in stärker "isolierten" Geweben (wie Mammakarzinom, Prostatakarzinom, Non-Hodgkin-Lymphom und Leukämien) hingegen wurden weit seltener mit Allergien assoziiert.

Offenbar bekämpft die exzessive Abwehrreaktion des Immunsystems nicht nur die Allergene, sondern auch Fremdpartikel, die potenziell kanzerogen wirken können. Die Forscher vermuten, dass dem Immunglobulin-E-System dabei eine tragende Rolle zukommt.

Obwohl bei Asthma das betroffene Lungengewebe ebenfalls im Austausch mit der Umgebung steht, ist in diesem Fall das Risiko für Lungenkrebs erhöht. Was zunächst nach einem Widerspruch aussieht, erklären die Forscher mit der Tatsache, dass die Mukus-Sekretion bei Asthma das Abstoßen von Fremdpartikeln eher verhindert.

fs / Quelle: The Quarterly Review of Biology Dez 2008 (83:4)

http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_dermatologie_allergie_allergie_122666632615.htm

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